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Golf-Tagebuch: Abgrenzung und Denkmuster

Wieso muss ich mir das eigentlich an einem Samstag früh um 9:00 Uhr antun?! Also raus aus den Federn und ab nach Hilzhofen. Ich bin ja selber schuld, wenn ich mich zu einem Golfturnier anmelde! Abgesehen von meiner Müdigkeit, kämpfte ich während der Autofahrt wieder mit meinen gewohnten „Grübelspiralen“

Kurz nach 8:00 Uhr war ich dann auf der Akademie und war etwas irritiert, weil noch kein Golfer weit und breit zu sehen war. Egal, Golfturnier ist bei mir Standardprogramm, d.h. „PAP“ = pitchen – abschlagen – putten. Doch diesmal mit einer kleinen Änderung, nur ein Korb statt zwei Körbe.

Wieso nur ein Korb? Mir tut der Arm etwas weh und ich wollte mich einfach konzentrierter einschlagen, denn mittlerweile glaube ich, dass mich mehr Schläge auch mehr irritieren können, d.h. lieber konzentrierter und kompakter „aufwärmen“, als sinnlos die Bälle mit dem Wissen – ich habe ja noch genügend – verschlagen.

Tsja und dann kommt wieder der berühmt, berüchtigte erste Abschlag! Ich durfte als Zweite abschlagen, also durchlockern und sich an die guten Bälle erinnern. Was macht man aber, wenn der erste Spieler schon gleich einmal seinen ersten Ball im Teich versenkt?

Durchatmen und nur nicht beeinflussen lassen! Ja, ja, wenn dem so einfach wäre! Durch die Nervosität und vor allem Unsicherheit meines „Vordermannes“ fühlte ich mich plötzlich ebenfalls irritiert und unsicher. Doch es hilft nix, da muss ich jetzt durch, d.h. abgrenzen und mich komplett auf meinen Schlag konzentrieren.

Ich habe den Ball nicht sauber getroffen, jedoch kam er am Rande des Grüns zum Liegen. Pffft, nochmals Glück gehabt? Ist das wirklich Glück und wenn ja, will man wirklich jeden ersten Abschlag dem Glück überlassen? Vor allem, wie weit beeinflussen mich gute und schlechte Schläge meiner Flight-Partner?

Denn im Laufe des Turniers ist mir diese Abhängigkeit nochmals bewusst geworden, bzw. ich habe des Öfteren erlebt, dass bei einem schlechten Abschlag, die anderen Flight-Partner sich „angepasst“ haben, dies gilt natürlich auch im positiven Sinn. Da macht es Sinn sich von negativen Schlägen abgrenzen zu können und sich von positiven Schlägen motivieren zu lassen, oder?

Des Weiteren wurde mir mal wieder mein eigenes Denkmuster gnadenlos „gespiegelt“. Bei langen Bahnen habe ich immer einen schlechten Schlag dabei. Das sagt mir zumindest mein Unterbewusstsein! Doch so spiele ich auch, denn wenn ich – trotz diesen schlechten Schlages – mit drei Schlägen am Grün bin und dann noch vier Putts brauche, weiß ich … Meine Gedanken waren definitiv mit diesem einem schlechten Schlag beschäftigt und nicht mit dem Putten!

Trotz der guten Schläge und dem guten Beginn mit einem Paar auf der ersten Bahn, war ich auf der Bahn drei schon mental am „absaufen“. Und so war auch mein Abschlag! Und jetzt kommt mentales Training ins Spiel … Jeder hat oder sollte hier seinen eigenen mentalen Notfallkoffer dabei haben, denn jeder neue Schlag bedeutet auch eine neue Chance!

Ich setze bei mir in solchen Fällen wingwave® ein und ziehe meine positiven Schubladen auf. Das hat zur Folge, ich konzentriere mich wieder auf das Wesentliche. Und siehe da – trotz einer 5 auf Bahn 3 – ging es von da ab aufwärts. Meine Schläge waren teilweise immer noch verbesserungswürdig, doch pitchen und putten wurde immer besser.

So pendelte ich mich bei den kurzen Bahnen bei drei und vier Schlägen ein und ging hoffnungsvoll auf die Bahn 8. Spannend, denn jetzt startete wieder mein altes Denkmuster „Lange Bahn“

  • 1 Schlag super
  • 2 Schlag schlecht
  • 3 Schlag hoffentlich komme ich da raus
  • 4 Schlag geht doch
  • 5 Schlag unkonzentriert
  • 6 Schlag den muss ich unbedingt einputten
  • 7 Schlag Sch …

Bei dieser Bahn waren es dann doch nur sechs Schläge, aber wieder einer völlig unnötig verschlagen. Doch wie heißt es? Gefahr erkannt – Gefahr gebannt, denn heute wurde mir nochmals klar, an welchen mentalen Themen ich im Golf noch „arbeiten“ muss.

Übrigens mentale Schwächen können bei einem Menschen völlig unterschiedlich sein, d.h. jemand der Prüfungsangst hat, kann z.B. locker und relativ entspannt den ersten Abschlag spielen. Es kommt immer darauf an, welche emotionalen Gefühle man mit der jeweiligen Situation verbindet.

Diese emotionalen Gefühle sich bewusst zu werden bzw. auch durch mentales Coaching zu verändern, kann der Anfang für mehr Spaß beim Golfen sein.

Let´s swing and have fun!

PS: Ich habe heute zwar mein Handicap verbessert, doch wichtiger war für mich, dass sich mein Spiel verbessert hat, sprich meine Technik und dass mein persönlicher „mentaler Notfallkoffer“ auch wirklich funktioniert. 🙂 Und DANKE an meine tollen Flight-Partner!!!

Bild mit freundlicher Genehmigung von www.barbara-kraske.de 🙂