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Golf-Tagebuch: Der Wahnsinn geht weiter

Also irgendwie habe ich mir das dieses Jahr auch einfacher vorgestellt! Golfen kann ganz schön kompliziert sein. Erst dachte ich mein kurzes Spiel muss ich dringend verbessern, jetzt sind es meine Schläge mit dem Eisen. Verdammt nochmal, irgendwas ist immer!

Dennoch, mein Spiel, meine Spielweise und mein Blick auf die Golferei hat sich verändert. Nach meiner Durststrecke durch die Ergänzung meines Schwunges, ergeben sich völlig neue Möglichkeiten und Perspektiven, d.h. meine Schläge sind sicherer und damit auch weiter geworden.

Veränderungen brauchen Zeit

Doch diese Sicherheit hat seinen Preis, nämlich viel Training, ein neues Schwungbild im Kopf und Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Gerade mit der Geduld hat der Golfer – so auch ich – so meine Schwierigkeiten, denn man will und überhaupt, sofort! Doch bekanntlich benötigen Veränderungen ihre Zeit, egal in welcher Situation & Thema.

Meinen mentalen Tiefpunkt hatte ich dann letzten Samstag beim Turnier. Bei strömenden Regen spielte ich mal wieder zwischen Genie und Wahnsinn und der Wahnsinn „versaute“ mir natürlich einen guten Score. Denn wie heißt es so schön: „Erst hatte ich kein Glück und dann kam noch Pech hinzu!“

Golfgott wo bist du

Ich muss zugeben, ich war ziemlich geknickt, weil ich einfach nicht mein Spiel über 18 Löcher spielen konnte. Dennoch hatte sich während des Spiels in meinem Kopf etwas verändert. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich es jedoch nicht zuordnen und haderte innerlich mit dem Golfgott.

Dementsprechend ging ich am Sonntag ins Mannschaftstraining und widmete mich dem kurzen Spiel und verdrängte meine Frustration sonst irgendwo hin, wo gerade Platz in meinem Hirn war. Körperlich durch Wind & Wetter angeschlagen, spielte ich dann nachmittags mit meinen Freunden in Hilzhofen 18 Löcher.

So blöd es immer wieder klingt, genau diese körperliche Beeinträchtigung hat mir ein gutes sicheres und solides Spiel ermöglicht. Meine mentale Einstellung war konzentriert auf den Schwung, ansonsten abschalten und den Tag genießen, denn ich war einfach zu kaputt mich über irgendjemanden, geschweige mich über meinen Golfschwung zu ärgern.

Doch was genau passiert in diesen Momenten? „Es läuft!“ Nein, ich habe keine überragende Runde, aber eine gute Runde gespielt. Dennoch, viel wichtiger für mich war, dass ich Sicherheit in meinen Schwung bekommen habe. Genau der fehlende Handgelenkseinsatz beim Schwung funktionierte nahezu bei allen Schlägen, nicht einmal oder zweimal, sondern komplett durch die Runde.

Kurioserweise habe ich durch das mentale „Laufen lassen“ die nötige Sicherheit erhalten, Wahnsinn oder?! Wahnsinn, weil wir alle wissen, wie wir es besser machen können, aber die wenigsten bleiben wirklich dran und werden dann auch für ihr Durchhaltevermögen belohnt.

Für mich war daher immer klar, dass mein Schwung wiederkommt und ich danach besser spielen werde, wie vorher. Ob das jetzt beim nächsten Turnier ist oder erst nächstes Jahr, egal. Für mich war es sehr wichtig, endlich wieder meinen Golfschwung zu spüren, verändert, jedoch um einiges besser als vorher.

Denn egal wie der Schwung ist, er muss „berechenbar“ für einen selber sein, denn nur dann ist er automatisiert und kann jederzeit wiederholt werden. Und diese Wiederholbarkeit bringt Sicherheit und Sicherheit bringt ein gutes Ergebnis auf der Scorekarte.

In diesem Sinne … ist stetige Wiederholung eine gute Basis für den Erfolg!

Heute schon den Schwung wiederholt?