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Golf-Tagebuch: Frust oder Lust

Nein, ich bin kein Autodidakt und nein, ich lese keine Bücher und schaue DVDs über Golf an. Und wenn ich so darüber nachdenke, stelle ich fest, dass ich überhaupt keine Bücher über Golf habe. Woher kommt´s?

Möglicherweise liegt es daran, dass ich eine ziemlich genaue Vorstellung habe, wie ich lerne. Für mich bedeutet das:
Zuschauen – selber machen – immer wieder korrigieren

Ergänzt wird dies dadurch, dass ich z.B. beim Golfschlag ein Bewegungsbild inkl. Bewegungsgefühl benötige. Wie heißt es daher so schön: „Der Bewegungsablauf muss stimmig sein.“ Dazu kommt noch mein Glaubenssatz, dass ich erst einmal alles falsch machen muss, um mich an den „richtigen“ Schwung anzupirschen…

Das klingt ziemlich aufwendig! Ist es auch… Doch es kommt immer darauf an, welchen Anspruch man an sich selbst  hat. Will man ein bisschen Golf spielen und legt wenig Wert auf sein Handicap, dann braucht man keine Trainerstunden. Will man dagegen einen guten Golfschwung und sich stetig verbessern, sollte man trainieren und ab und zu sich einen Golflehrer gönnen.

Das habe ich letzten Samstag getan … Abgesehen davon, dass ich die Bälle mittlerweile ganz gut treffe, hadere ich immer noch mit meinem 3er Holz. Welch verschwendete Länge, oder? Und den Schläger muss ich ja auch noch durch die Gegend tragen! Also da muss ich jetzt durch! Und siehe da, mit der richtigen Technik und dem 3er Holz treffe ich, als gäbe es kein Morgen mehr.

Was ist passiert? Mir wurde der Bewegungsablauf des Golfschwunges nochmals klarer, d.h. durch die Analyse meines Golflehrers wurde mir der Golfschwung bildlich „be-wusst“. Durch dieses klare Bild bekomme ich wiederum ein Bewegungsgefühl, dass ich durch wiederholtes Training bestätigen muss.

Das bedeutet Bälle schlagen und sich hierzu immer wieder den Bewegungsablauf bewusst machen. Diesen Ablauf so lange wiederholen bis der Schwung in „Fleisch und Blut“ übergegangen ist, d.h. eines Tages einfach zum Abschlag gehen, Ball aufteen, sicher den Ball treffen und weit abschlagen…

Dazu braucht man auch den Mut auf den Platz zu gehen und wirklich den Driver auszupacken und abzuschlagen. Das habe ich dann gleich nach der Golfstunde und Wolkenbruch getan. Diese Golfrunde war einer meiner besten Runden auf dem Platz inkl. Abschläge mit dem 3er Holz.

Und ich muss zugeben, nach dem Treffgeräusch eines guten Schlages kann man – ohne Nebenwirkungen – süchtig werden. Doch genau diese positive Sucht sollte man nach allen Regeln der Kunst unterstützen. Was hilft es mir, wenn ich mich über jeden schlechten Schlag aufrege, wenn ich die Ursache dafür nicht kenne?

Wer daher gutes Golf spielen will, braucht einen guten „Lehr-Meister“ an seiner Seite. Denn die wenigsten unter uns sind Naturtalente. Allen anderen müssen sich die Antworten auf folgende Fragen stellen:

Welches  Ziel habe ich im Golf?

  • Einfach nur entspannt spielen
  • Ambitionierter Hobby-Golfer
  • Turnier-Golfer
  • Profi

Was bin ich dafür bereit zu tun?

  • Ich will nur Golf spielen
  • Ich trainiere zusätzlich zum Spiel, z.B. auf er Driving Range
  • Ich spiele viele Turniere
  • Mein Leben ist Golf

Sicherlich gibt es hierzu noch viele Zwischenfragen und Antworten und letztendlich muss jeder für sich entscheiden, wie er sein Golf-Leben gestalten möchte. Doch nur ein bisschen Golf mit dem Anspruch eines niedrigen Handicaps wird wohl auf Dauer nur schwer zu erreichen sein.

Wer also entspannt auf Dauer golfen möchte, der sollte für sich klar definieren, wieso er überhaupt Golf spielt. Wer darüber hinaus mehr erreichen möchte, der sollte professionelle Golfstunden nehmen, denn schlechte Technik und mangelnde Weiten sind auf Dauer einfach frustrierend…

Angst und Frust frisst Seele auf! Und gerade im Golf, kann eine kleine Änderung der Technik schon Bälle fliegen lassen.

Let´s swing!

PS: Übrigens mit meinen Büchern über Sport Mental Training und viele andere Bücher könnte ich dagegen eine Bibliothek füllen… 🙂