Golf-Tagebuch: Race to Belek

Bild commov.de * Artikel Golf-Tagebuch: Race to BelekTage wie diese … Was für ein passender Songtext von den „Toten Hosen“ für mich und das Turnier-Finale von „Race to Belek“ im Jura Golf Park. Race to Belek bedeutet vier Golf-Turniere und die Sieger (zwei Frauen und sechs Männer) reisen im Dezember 2012 zu einer siebentägigen Golfreise nach Belek in die Türkei, gesponsert von „Beer Golfreisen“.

Anfänglich spielte ich die Turniere um endlich Erfahrung auf dem großen Platz zu bekommen und um mein Handicap zu bestätigen bzw. zu verbessern. Doch nach dem dritten Turnier war ich plötzlich – völlig unerwartet für mich – auf Platz zwei und stand vor der schwierigen Frage: Spiele ich das Turnier oder sage ich einen wichtigen privaten Termin ab.

Die Entscheidung war für mich sehr schwierig und doch entschied ich mich, das Turnier zu spielen. Denn Golfen ist für mich „Urlaub und Entspannung“ und eine solche tolle Golfreise kann ich leider nicht aus meiner Portokasse zahlen. Dementsprechend „angespannt“ ging ich in dieses entscheidende Turnier.

Meine persönliche Vorgabe war, Spaß haben und gutes Golf spielen! Als letzter Flight mit zwei tollen Flight-Partnern ging´s los und die ersten beiden Bahnen waren für mich in Ordnung. Doch danach erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle, zwischen super und vermeintlich schlecht.

Erschwerend kam noch das wechselnde Wetter mit leichtem Gewitterschauer und heißem Sonnenwetter dazu. Also was tun, um wieder in die „Golfspur“ zu kommen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren? Ich wollte doch nur zweite im Turnier werden und Spaß beim Golfen haben?!

Doch mein Unterbewusstsein entschied sich mir diesen Tag einen Strich durch die Rechnung zu machen, sprich „Druck und Angst vor dem Scheitern“ schlichen sich in meine Gedanken und machten mir das Golfer-Leben schwer. Die Folge waren schlechte Schläge, vergebene Putts und sinnlose negative Selbstgespräche.

Was tun, bevor die „mentale Panik“ ausbricht? Ich „zockte“ mental, d.h. ich zog alle meine persönlichen mentalen Register, wie z.B. wingwave®, Entspannungsübungen, Ablenkungsmanöver, Atemtechniken, usw. und vor allem der Fokus auf die Konzentration auf den nächsten Schlag.

Dieser Fokus war anfänglich enorm anstrengend für mich, doch nach kurzer Zeit extrem entspannend, weil mein Golfschwung wieder gelang und damit mein Spiel besser wurde. Ich spielte nicht mein bestes Golf, dafür fehlt mir momentan einfach noch die Erfahrung, aber ich spielte die zweiten 9 Löcher mit mehr Gelassenheit und Ruhe.

Selbst eine 15 minutige Regenpause konnte ich entspannt überstehen und spielte danach ein Par auf meiner Lieblingsbahn 13. Es waren immer noch Schläge dabei auf die ich gerne verzichtet hätte, doch die machte ich anderweitig wett. Und manchmal relativiert sich auch das eigene Denken, wenn man sieht, dass die Mitspieler ebenso „kämpfen“ wie man selbst.

Auf der Bahn 17 gab es dann noch die Entscheidung „Longest Drive“, die ich für mich schon abgeschlossen hatte, als ich die Tafel in weiter Ferne sah. Ich wollte „nur“ gerade schlagen und das habe ich dann auch getan … ca. 8 Meter weiter als die Spielerin vor mir, sprich völlig überraschend, hatte ich den „Longest Drive“ geschlagen.

Und wie das so bei Überraschungen ist … Danach habe ich dann gleich den nächsten Schlag übermotiviert „versemmelt“ … Egal, dachte ich mir, diese Sonderwertung kann mir keiner mehr nehmen und spielte die letzten Bahn dann einfach „runter“.

Nach ca. sechs Stunden waren wir dann endlich wieder am Clubhaus. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht sagen, wie ich gespielt habe und ob ich eine Chance auf den zweiten Platz hatte. Es war mir zu diesem Zeitpunkt auch einfach egal. Ich hatte mein Bestes gegeben, mehr war für mich an diesem Golf Tag einfach nicht drin!

Das allein war für mich wichtig, umso überraschender war es für mich, das ich dann bei den Damen Turniersiegerin geworden bin und mit sieben anderen Golfern die Reise mit „Beer Golfreisen“ nach Belek antreten darf. Hinzu kam, dass ich auch noch mein Handicap verbessert hatte, welch ein Golf Tag für mich …

Im Nachhinein ist der Sieg weniger das Entscheidende für mich, sondern die Art und Weise wie ich mit meinen „Golf-Dämonen“ im Turnier umgegangen bin. Nein, ich habe diese Dämonen (noch) nicht besiegt, ich habe nur eine positive Form gefunden mich damit zu arrangieren anstatt mich geschlagen zu geben.

Für dieses Turnier mit meinen persönlichen mentalen Voraussetzungen war das das Optimum. Darauf kann ich jetzt aufbauen, so dass ich mich bei den nächsten Turnieren immer öfter auf das Wesentliche konzentrieren kann, nämlich den Golfschwung und den Ball mit wenigen Schlägen ins Loch zu schlagen.

Let´s swing and relax!

PS: Danke Alfred und Robert für den motivierenden Flight! Und man wächst mit den Herausforderungen auf der Bahn 16. 🙂Bild commov.de * Artikel Golf-Tagebuch: Race to Belek

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