Kannst du dem Druck standhalten?

Also irgendwie verfolgt mich das Thema „mit Drucksituationen klarkommen“ … Wir haben ja zurzeit die Schieß-WM im Lande. Abgesehen davon, dass das vor dem Hype um den Bundesliga-Start keiner wahrnimmt, wurden die Erwartungen leider nicht erfüllt.

Hierzu gibt es einen interessanten Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 09.08.2010, wo beschrieben wird, dass eine der „Gold-Hoffnungen“ Munkhbayar Dorjsuren in ihrer Spezial-Disziplin, das Finale verpasst hat. Gründe hierfür konnte der zu große eigene Druck gewesen sein und dann noch vor heimischer Kulisse.
Artikel in der Saarbrucker Zeitung vom 09.08.2010
„Olympia-3. Dorjsuren enttäuscht bei der Schieß-WM“

Diese Aussage kennen wir doch schon, oder? Wie viele Sportler scheitern an ihren eigenen und an den Erwartungen anderer?! Jedem fallen hierzu einige Beispiele sofort ein, ich erspare mir hier eine Auflistung, denn die gescheiterten und danach wieder Auferstandenen sind viel interessanter …

Einer der für mich beeindruckensten Momente war der Schwimm-Wettbewerb mit Britta Steffen in Peking bei der Olympiade 2008. Die deutschen Schwimmer konnten die erwarteten Leistungen in keinster Weise erfüllen und letztendlich lag alle Last der Medaillen auf ihren Schultern. Welch´ gnadenloser Druck und dann die Erlösung mit der Gold-Medaille.

Ich kann mich noch gut an den emotionalen Gefühlsausbruch von Britta Steffen in den Armen von Franziska van Almsick erinnern und die tagelangen Wiederholungen im Fernsehen. Britta Steffen war meineserachtens einer der ersten Sportler, die sich öffentlich dazu bekannt hatte, dass sie sich mental unterstützen lässt. Wie man sieht mit Erfolg!

Und jetzt mal ehrlich, ich weiß, dass ich mich hier wiederhole, aber du trainierst monatelang auf ein Ziel hin, dann hast du deinen großen Wettkampf und dann Versagen deine Nerven, weil du den „Druck“ nicht standhältst? Als Mannschaftssportler kann man sich ja immer irgendwie hinter seinen Mannschaftskollegen verstecken (abgesehen vom Torwart), aber als Einzelsportler ist man da schon einzig und allein auf sich gestellt.

Die Frage ist nun, wie bereite ich mich auf mein Ziel vor? Das ist schwierig hier zu beantworten, denn so wie die Sportarten unterschiedlich sind, so braucht jeder Sportler individuell sein eigenes „Navigationssystem inkl. Wegverpflegung“. Auf dem Weg zum Erfolg sind sicherlich folgende Überlegungen hilfreich …

  • Welches Ziel möchtest du wann erreicht haben?
  • Wie sehen die Teilschritte zu diesem Ziel aus?
  • Welche Fähigkeiten hast du, die dir weiterhelfen?
  • Welche Fähigkeiten, musst du hierzu noch erlernen?
  • Wann und wo kannst du den „Ernstfall“ trainieren?
  • Wer unterstützt dich in deinen Vorhaben?
  • Wann ist es Zeit den Weg zu korrigieren?
  • Wie sieht dein Sieger-Bild aus?
  • und, und, und …

Wieder neue andere Fragen … Diese Fragen haben wir uns alle schon mal gestellt, oder? Haben wir jedoch auch intensiv nach Lösungen und Wege gesucht? Oder waren wir – wie so oft – bequem, frei nach dem Motto: „na werd scho irgendwie wern!“

Ich kann es nur immer wieder wiederholen! Nur wer sich Ziele setzt und sich genau überlegt, wie er dort hinkommen kann, der hat große Chancen erfolgreich zu sein!

Ein tolles Fan-Video von Britta Steffen mit ein sehr passendem Lied von ICH & ICH