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Mach dir dein eigenes Bild

Einer meiner Lieblingsfragen im Handball-Training ist …
„Weißt du eigentlich wie du deine Bewegung ausführst?“
Als Trainer gibt man Anweisungen, dass die Sportler und Jugendlichen umsetzen sollen. Am besten sofort – gleich – perfekt! Doch über die Jahre müssen wohl alle Trainer feststellen, das ist schwieriger als man denkt, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich.

Im Laufe der „Trainings-Jahre“ lernt man dann mehr oder weniger die Fähigkeit den jeweiligen Sport gut / sehr gut auszuführen. Der Unterschied jedoch zwischen gut und sehr gut ist die Art und Weise wie man die jeweilige Vorgabe

  • aufnimmt
  • umsetzt
  • und daraus andere Möglichkeiten kombiniert.

Dafür muss der Sportler genau wissen, was er tut und vor allem, ob die Ausführung mit seinem eigenen „Körperbild“ oder seiner eigenen „Körperwahrnehmung“ übereinstimmt. Beispiele hierfür sind z.B.

  • Der Außenwurf eines Handballspielers:
    Der Arm muss beim Wurf „oben“ sein, der Spieler denkt er ist oben, jedoch die Ausführung ist auf Hüfthöhe
  • Ein Golfer beim Chippen:
    Der Probeschwung ist für die Länge gut, jedoch die tatsächliche Ausführung ist mit einer zu großen Ausholbewegung durchgeführt

Ein Profisportler weiß demnach, wie genau sein Körper funktioniert und was er in den entscheidenden Momenten benötigt, um erfolgreich zu sein.

Diese „Körperwahrnehmung“ ist vor allem im Kinder- und Jugendbereich sehr wichtig und kann mit Koordinationsübungen unterstützt werden. Bei diesen Koordinationsübungen werden bewusst die Denkprozesse angestoßen, so dass das Gehirn (einfach formuliert) neue Synapsen bilden kann. Diese Synapsen sind notwendig um Bewegungsabläufe besser, schneller zu lernen und auf Dauer flexibler Entscheidungen treffen zu können.

Mittlerweile arbeiten Vereine und Sportler immer mehr mit Videoanalysen, um Bewegungsabläufe besser verdeutlichen zu können, so dass Eigen- und Fremdbild auf Dauer deckungsgleich sind. Hier „sorgen“ wir immer wieder bei www.talentschmiede.info in unseren Camps und Workshops für „AHA-Effekte“.

Feedback als Chance

Am Anfang ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Person auf dem Bildschirm etwas ungewohnt, doch sehr schnell erkennen die Sportler ihr Potenzial und vor allem ihre Möglichkeiten, Bewegungsabläufe positiv zu verbessern.

Bei dem Training danach sind bereits Verbesserungen deutlich sichtbar, denn durch die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers und dem korrigierten Bewegungsablauf, kann man nun bewusst den neuen Bewegungsablauf trainieren.

Bewusst seinen Körper erleben

Wie bei allem Dingen im Leben ist diese bewusste Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema wichtig, denn jeder Sportler benötigt viele, viele „Körper- und Bewegungserfahrungen“. Aus diesen Erinnerungen kann der Sportler dann bewusst auswählen, um sein Leistungsniveau zu halten und stetig zu verbessern.

Folglich kann man die neu gewonnenen Erfahrungen mental immer wieder wiederholen, indem man die gewünschte Bewegung sich ganz genau „bildlich vorstellt“ und „nachfühlt“.

Damit steigert man die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Verbesserung um ein Vielfaches! Einfach so… nur mit „mentalen Üben“! Fünf Minuten am Tag können daher schon Wunder bewirken.

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