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Machen wir unsere Kinder stark

Fortbildungen haben ihren Vorteil, dass man logischerweise etwas dazu lernen kann, jedoch manchmal auch an „altbekannte“ Dinge erinnert wird. So erging es mir mit dem Wort „kindgerechtes Lernen“ bei einer Fortbildungsveranstaltung des BHV (Bayerischen Handball Verbandes) über Kinderhandball.

Bedeutung kindgerechtes Lernen

Doch was bedeutet überhaupt „kindgerechtes Lernen“, insbesondere im Sport? Können dies die Trainer überhaupt in ihren Trainingseinheiten umsetzen? Kritisch betrachtet wohl eher weniger. Denn viele Trainer im Amateurbereich sind keine ausgebildeten Pädagogen und haben häufig nur wenig Zeit sich explizit um die sportlichen Defizite eines jeden einzelnen Kindes zu kümmern.

Und mancher elterliche Ehrgeiz macht es einem Trainer zuweilen auch nicht unbedingt einfach. Wer so manche Wettkämpfe im Kinder- und Jugendbereich neutral beobachtet, der könnte zu dem Schluss kommen, dass durch den Sieg die deutsche Meisterschaft gewonnen wird oder bei einer Niederlage, die Welt untergeht.

Spielerlebnis vor Spielergebnis

Hier werden schon im Kindesalter Helden und Versager geformt, obwohl die Kids keinerlei Chancen für eine persönliche Weiterentwicklung bekommen haben. Die verbalen und körperlichen Attacken auf so manchen Sportplätzen sind leider ein Beleg dafür. Das Credo „Spielerlebnis vor Spielergebnis“ ist daher für manche scheinbar völlig uninteressant.

Wir regen uns alle über unsere respektlose Ellbogen-Gesellschaft auf, vergessen aber dabei, dass wir als Erwachsene unseren negativen Teil dazu beitragen. Und ja, „kindgerechtes Lernen und das Vermitteln von Fähigkeiten“ ist eine große Herausforderung!

Wie können wir jedoch unsere Kinder & Jugendlichen unterstützen?

  • Klare Regeln für alle Beteiligten (Kids, Eltern, Trainer, Betreuer)
  • Niederlagen gehören zum Lernen dazu, folglich ist es eine Chance und kein Weltuntergang
  • Kritik überlegt und positiv anwenden
  • Keine verbalen Angriffe und Aussagen gegenüber anderen im Wettkampf, sei es Gegner, Schiedsrichter, Kinder. Emotionen ja, Beleidigungen nein!
  • Den Kids klarmachen, dass sie eine Entscheidung für den Sport getroffen haben und dafür auch die Verantwortung tragen
  • Respektvoller Umgang miteinander und untereinander
  • Positiv die Kids fordern und fördern
  • Und, und, und …

Dies ist eine immense Herausforderung für jeden ehrenamtlichen Trainer im Amateurbereich und für viele nur schwer umzusetzen. Besonders, wenn man das Training mit vielen Kindern alleine machen muss.

Doch auf Dauer lohnt sich der Aufwand, denn eine gute Jugendarbeit verringert die Kriminalität einer Region um ein Vielfaches und stärkt das Selbstvertrauen jedes einzelnen Kindes.

Und auf Dauer sind starke Kinder auch starke verantwortungsvolle Erwachsene!

Machen wir endlich unsere Kinder stark!