Macht mal halblang Eltern

Bild talentschmiede.info * Artikel Macht mal halblang ElternHeute habe ich in der Zeitung gelesen, dass es bei einer Prügelei bei einem Fußball-Spiel zu einem Polizeieinsatz kam, wo 15 Personen mit Fäusten und Flaschen auf einander losgegangen sind. Der Grund hierfür war – wie üblich – eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung.

Prügeleien in einem Fußballspiel sind ja von der Sache her leider nix mehr ungewöhnliches, doch in diesem Fall hat das ein sehr schlechten Beigeschmack… Die Erwachsenen prügelten sich vor den Augen ihre sieben und achtjährigen Kindern bei einem Fußball-Spiel der F-Jugend.

Sport ist dazu da, das unsere Kinder lernen mit Entscheidungen umzugehen, auch wenn diese nicht immer richtig sind. Dazu gehört auch das die Erwachsenen inkl. Eltern als Vorbild agieren und ihren Kindern lernen, wie man mit solchen negativen Erlebnissen zurechtkommt und daraus lernt.

Eine Entscheidung, wie gerecht oder ungerecht sie auch sein mag, jedes Mal in Frage zu stellen und per Faust einzufordern, macht den Sport und den Gemeinschaftssinn zunichte. Erwachsene, die sich nicht beherrschen können, haben weder am Spielfeldrand noch als Zuschauer ihre Berechtigung!

Als Trainerin einer Jugend-Mannschaft im Handball durfte ich das selbst erleben, dass Eltern jegliches Maß und Ziel verloren ging, sobald ihre Kinder das Spielfeld betraten. Sicherlich wir alle wollen gewinnen, jedoch mit Fairness und Spaß am Sport. Nur so kann ein Gleichgewicht mit dem Umgang von Erfolg und Misserfolg hergestellt werden.

Eltern, die Gegner und Schiedsrichter beschimpfen, anstatt ihre Kinder zu motivieren und anzufeuern, vermitteln ein falsches Bild! NICHT die eigene Leistung steht im Vordergrund, sondern die anderen sind „Schuld“. Wie soll ein Kind besser werden wollen, wenn es vermittelt bekommt, dass es selbst nichts dafür tun muss?

Sicherlich… Eltern möchten immer sehen, das ihr Kind das Beste und Tollste ist, das ist völlig normal und auch in Ordnung, doch man sollte dabei nie vergessen, dass es dazu mehr Bedarf als auf den anderen einzuprügeln und niederzuschreien. Wer Kinder unterstützen möchte, der muss ihnen Hilfen und Erklärungen anbieten, den Rest regeln die Kids in den meisten Fällen sowieso unter sich.

Und häufig können die Kindern Niederlagen nach einer kurzen Zeit locker wegstecken, besser als die Erwachsenen. Also daher liebe Eltern… Macht mal halblang und bevor ihr ausrastet, schaut mal in den Spiegel, ob ihr ein negatives, verbales oder mit Fäusten prügelndes Vorbild sein wollt!