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Negative Emotion oder Kommunikation

Mir ist beim Aufräumen ein Hörbuch über „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall B. Rosenberg in die Hände gefallen und nach dem ich mich zurzeit wieder einmal mit der Thematik „Kommunikation“ beschäftige, hörte ich mir die CDs beim Autofahren an.

Irgendwie ist diese Art und Weise der Kommunikation ungewohnt für mich und gerade im Sport empfinde ich diese zu zeitintensiv, dennoch haben mich die CDs zum Nachdenken angeregt und mir so manchen AHA-Effekt beschert.

Früher haben wir uns mit Waffen verteidigt, heutzutage geht es ohne körperliche Gewalt, doch dafür verwenden wir bewusst und häufig unbewusst unsere Worte als Angriffs- oder Verteidigungsinstrument. Das Ergebnis ist so manches Mal leider eher kontraproduktiv.

Die Folge ist, dass wir Worte und Sätze des Gegenübers falsch interpretieren und möglicherweise daraus die verkehrten Schlüsse für uns ziehen. Gerade die damit verbundenen Emotionen wie

  • Freude
  • Ärger
  • Ekel
  • Trauer
  • Überraschung
  • Wut
  • Verachtung

erschweren die Thematik.

Wer hat Schuld

Wir reagieren auf unseren Gesprächspartner mit unseren eigenen Emotionen und verknüpfen diese mit dessen Aussagen und Handlung. Folglich ist der andere „Schuld“ an unserer Emotion. Doch so einfach ist die Sachlage nicht! Denn wer seine eigenen Emotionen ehrlich hinterfragt, stellt sehr schnell fest, dass dahinter eigene Bedürfnisse stecken.

Wer sich über die Aussagen des anderen ärgert, vermisst vielleicht dessen Respekt und Wertschätzung. Der Mangel liegt daher weniger beim anderen, sondern schlichtweg bei einem selbst! Eine wichtige Erkenntnis, die manchmal für sich selbst nur schwer zu ertragen ist…

Was mache ich nun mit meinen negativen Gefühlen? Ich kann diese fairerweise nicht meinem Gegenüber geben, denn er hat ja damit „nix am Hut“? Durchatmen, gedanklich einen Schritt zurückgehen und sich – soweit möglich – objektiv mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzen.

  • Welche Bedürfnisse habe ich jetzt in dieser Situation?
  • Was genau fehlt mir, damit ich souverän damit umgehen kann?

Häufig entspannt sich die Bedeutung der Situation schlagartig, weil einem bewusst wird, wer für die negativen Gefühle zuständig ist. Ist man es selbst kann man darauf Einfluss nehmen, ist es der andere… Sollte man nochmals genauer hineinfühlen und auf die Suche nach seinem Bedürfnis gehen.

Schlägst du schon zurück oder denkst du nochmals nach?!