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Schmerz lass nach

Als Sportler kennt man die Auseinandersetzung mit Schmerzen und Verletzungen und im Laufe der Jahre lernt man die Symptome seines Körpers wahrzunehmen und zu deuten. Bei einer gesunden Körper-Wahrnehmung lernt man daher über die Jahre hinweg, welche Schmerzen wirklich körperlich und welche eher psychosomatisch bedingt sind.

In meinem sportlichen Umfeld sieht dies jedoch mittlerweile (leider) anders aus! Die bewusste Auseinandersetzung im Sinne der eigenen Wahrnehmung ist vielen komplett abhandengekommen und wird durch Schmerz-Tabletten oder lustvollen Leiden mit intensivem Sofa-Liegen verdrängt.

Die Folge daraus ist zwar ein kurzfristiger Erfolg in Form von „Geht schon!“ Längerfristig ist diese Art und Weise mit „SCHMERZ“ umzugehen jedoch kontraproduktiv und für den Körper extrem schädlich.

Schmerzmittel prophylaktisch

Gerade „Freizeitsportler“, die bei den kleinsten Anzeichen jedes Mal gegen den Schmerz oder noch schlimmer prophylaktisch Schmerzmittel einnehmen, schaffen sich so den Freifahrtschein für einen vermeintlich „schmerzfreien Sport“ mit Nebenwirkungen. Leider wissen die wenigsten oder verdrängen es, dass eingenommene Schmerzmittel auf Dauer selbst Schmerzen auslösen können.

Wir nehmen also Medikamente gegen Schmerzen, die wiederum Schmerzen auslösen! Wie schizophren ist das denn?! Sicherlich gibt es im Sport immer wieder Situationen, wo Schmerzmittel notwendig sind, es ist jedoch die Frage wie lange! Wenn man vor jedem Training, vor jedem Spiel zum Medikament greift, sollte man sich dringend fragen, ob dies wirklich notwendig ist und wenn ja, wie dieses Dilemma anders zu lösen ist.

Schmerz lass nach

In jungen Jahren ist dieser Medikamenten Konsum sicherlich besser zu „verkraften“, doch auf Dauer nicht zu verantworten. Auch wenn die Motive häufig ehrenwert sind, wie

  • ich kann doch die Mannschaft nicht im Stich lassen
  • ich will unbedingt das Turnier gewinnen
  • jetzt bin ich schon so weit gekommen
  • der Indianer kennt keinen Schmerz
  • was denken, die anderen
  • und, und, und …

Diese Moral- und Wertvorstellungen sind toll, aber nüchtern und sachlich betrachtet sind diese einfach nicht zu akzeptieren. Wer wirklich auf Dauer erfolgreich sein will, benötigt hierzu einen gesunden und leistungsfähigen Körper und Geist! Das bedeutet, ein ausgewogenes Training mit sinnvollen Regenerationsphasen, psychisch wie physisch.

Welches Medikament nimmst DU?

PS: Übrigens, es sterben jährlich über 15.000 Menschen wegen Medikamentenmissbrauch, insbesondere durch Schmerzmittel!