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Steuern Bewertungen unser Leben?

Die letzten Tage kommt mir immer wieder meine Schulzeit in den Sinn… Was mir hier immer wieder durch schlechte Noten vermittelt wurde, ist heutzutage eher einer meiner Stärken. Bewertungen – egal in welcher Art und Weise – können Begabungen und allen voran Freude an einer Sache rigoros zunichtemachen.

Wenn ich damals in der Realschule auf meine Deutschlehrerin gehört hätte, dann dürfte ich heute nicht auf commov.de schreiben, denn die Noten vier und fünf sind hier weniger vielsprechend als „Schreiberling“ gelesen zu werden. Gut, ich bin keine Journalistin geworden und verdiene mein Geld damit, doch habe ich Spaß daran mit Worten und Sätzen mein „Unwesen“ zu treiben und meine Meinung „kundzutun“.

Rückblickend, hatte ich damals schon das Gefühl, das die Note sich eher auf meinem Schreibstil bezog, als auf den sachlichen Inhalt, sprich mit meinen Schreibstil konnte diese Lehrerin einfach nix anfangen. Ich wurschtelte mich als durch die mittlere Reife und hatte dann das große Glück in der Fachoberschule einen Lehrer zu haben, dem mein Schreibstiel gefiel und ich schließlich die Note zwei bekam.

Zwei unterschiedliche Lehrer mit zwei unterschiedlichen Bewertungen! Sicherlich lernt man im Laufe der Jahre dazu und doch hatte ich das Glück, das ich mich davon nicht beirren ließ. Manchmal kann es für einen selbst hilfreich sein, Menschen unsympathisch zu finden und deren Urteil einfach nicht ernst zu nehmen, egal ob als Kind oder als Erwachsener.

Möglicherweise hat mich dieses Beispiel gelehrt, Bewertungen anderer für mich genau zu überprüfen und dementsprechend zu handeln. Wenn jetzt Kinder und selbst Erwachsene bei mir im Handball-Training sagen: „Kann ich nicht!“, dann gibt es immer die gleiche Antwort darauf: „Dann lernst du es, denn dafür bist du hier!“ Ich finde es schlimm, wenn Menschen – egal ob Groß oder Klein – sich im Kopf selbst denunzieren.

Allein der Glaube daran, etwas nicht zu können, lässt viele Menschen in eine Schockstarre verfallen und neidvoll auf andere blicken, die erfolgreich sind. Es ist völlig egal, ob meine Lehrer meinen Schreibstil gut oder schlecht finden, ich allein muss Spaß am Schreiben haben und solange kein anderer zu Schaden kommt, ist doch alles in Ordnung, oder?

OK, ich verdiene momentan kein Geld damit und mein Blog ist reines Hobby, an dem ich Spaß und Freude habe… Doch diese Sichtweise ist meine persönliche Entscheidung, denn vielleicht könnte ich sogar Geld damit verdienen, nur habe ich es bis jetzt noch nicht daran gedacht geschweige es versucht.

Folglich die Bewertung findet in meiner Gedankenwelt statt und dementsprechend handle ich! Es liegt einzig und allein an mir selbst, inwieweit ich mich von meiner Umwelt beeinflussen lasse oder nicht. Und das bezieht sich auf jede Situation in unserem Leben, insbesondere im Sport.

Und wer steuert Dein Leben? Du oder andere?