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Weg mit dem Gedankenmüll

„Mann, gibt dir einfach mehr Mühe! Konzentrier dich besser! Pass endlich auf!“
Sätze, die man oft gehört hat und sicherlich das eine oder andere Mal auch selber benutzt hat, sei es gegenüber sich selbst oder zu anderen.

Doch wie gebe ich mir mehr Mühe, konzentriere ich mich und wie passe ich besser auf? Was ist das Ziel dieser Konzentration und Aufmerksamkeit? Jeder würde hier anmerken, „Ganz klar, weniger Fehler und dadurch mehr Erfolg!“

Wir alle haben bestimmte Fähigkeiten, die wir im Training insbesondere im Wettkampf anwenden und dementsprechende Erwartungen, die wir erfüllen wollen. Die Zeit „dazwischen“ müssen wir irgendwie gedanklich füllen, so z. B. mit

  • Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Motivation
  • Strategien
  • Erfahrung und Wissen
  • Zweifel
  • Bewertungen
  • und und und…

Häufig verlieren wir vor lauter „gedanklichen Mischmasch“ die nächste Aktion aus den Augen, sehen vorrangig nur die Summe des Erfolgs und wundern uns dann, dass wir Gefahr laufen, in eine Grübelspirale zu rauschen. Super, dann konzentrieren wir uns doch einfach ein bisschen mehr, dann klappt das schon, oder?!

Doch so einfach ist die Sachlage leider nicht! Denn erstens, wie gibt man sich mehr Mühe, wenn man sowieso schon alles gibt und wie konzentriert man sich besser, wenn gerade alles schief läuft? Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn jeder Sportler hat individuelle Vorlieben, eine persönliche Geschichte und jede Sportart hat wiederum unterschiedliche Anforderungen.

Ein Golfspieler balanciert ständig zwischen Anspannung und Entspannung, dagegen ist ein Handballer oder Basketballspieler auf dem Spielfeld ständig unter Strom. Und doch haben beide eines gemeinsam, sie müssen sich auf die kommende „Aktion fokussieren“. Ein Golfspieler hat hierzu mehr Zeit zur Verfügung, als ein Eishockeyspieler, dem nur  Bruchteile von Sekunden für eine Entscheidung zur Verfügung stehen.

Und doch nutzen viele Sportler diese Zeit mit „Gedankenmüll“ zu füllen und vergessen darüber hinaus ihre eigentliche Aufgabe! Was wäre demnach, wenn wir diesen Gedankenmüll auf die Seite schieben und uns ausschließlich um unsere eigentliche Aufgabe kümmern würden? Dann hätten wir eine viel größere Chance unserem „persönlichen Flow“  zu erleben und richtig Spaß am Sport zu empfinden.

Und genau darum geht es! Wir verzweifeln an unseren Zweifeln und vergessen darüber hinaus unser eigentliches Tun. Doch wie vermeide ich die lästigen „Grübelspiralen“? Wie immer gibt es hierzu eine Vielzahl von Möglichkeiten…

  • Konzentrationsübungen, siehe z.B. den Konzentrationspunkt
  • Persönlich zusammengestellte Musik
  • Bestimmte ritualisierte Bilder
  • Vergleichende ähnliche positive Bewegungen (Tennis – Golfschlag)
  • Wiederholende Sprüche, z.B. Mantras
  • Humor und Witz
  • und und und…

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Doch auch hier ist einmal => keinmal, d.h. jeder muss für sich selbst klar definieren: „Wie STOPPE ich meinen Gedankenmüll und beende dadurch die Grübelspiralen!“

Viele Sportler machen den Fehler, sie probieren nur halbherzig etwas aus, dann funktioniert es nicht gleich und schon bekommt man zu hören. „Das funktioniert bei MIR nicht!“ Super Einstellung… Hierzu nur kleiner Hinweis! Seine Sportart hat man auch nicht über Nacht gelernt, oder?!

Übe und denk Dich frei!