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Worauf richtest du deinen Fokus?

Unsere Verknüpfungsstrukturen im Gehirn entstehen durch unsere Erfahrungen und durch unsere individuelle Art und Weise, wie wir diese Erfahrungen verarbeiten. Anhand dieser „angelegten“ Erfahrungslandkarten bewerten wir bekannte und unbekannte Situationen und handeln danach.

Wie wir reagieren oder etwas tun, hat sich in der Vergangenheit irgendwie bewährt, so dass wir immer wieder darauf zurückgreifen. Ob dieses Verhalten nun richtig oder falsch ist, erkennen wir häufig erst im nach hinein. In einigen Situationen kann es sein, dass das gezeigte Verhalten jedoch überhaupt nicht zur Situation passt und man sich dann über sich selber ärgert.

Was kannst du tun, so dass DU eine Chance zur Veränderung hast? Es heißt ja so schön „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!“ Meistens basieren Probleme auf eine Vielzahl von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit, z.B.

  • Außenspieler übertritt immer wieder beim Wurf (Handball)
  • Torwart hebt das Bein beim Außenspieler (Handball)
  • hohe Nervosität beim ersten Abschlag (Golf)
  • bestimmte Passagen werden sich nicht zugetraut (Mountain – Bike)
  • immer wieder mentaler Einbruch bei KM 35 (Marathon)
  • und, und, und…

Das „sogenannte“ Problem trat immer wieder auf und wird als störend und belastend empfunden. So sehr, dass der Fokus regelrecht darauf gerichtet ist, d.h. das Problem bekam mehr Aufmerksamkeit als nötig und wurde damit zu einer „neuronalen Autobahn“ im Gehirn ausgebaut.

Sobald man nun nur in die Nähe dieser Problematik kam, sei es gedanklich oder auch durch die körperliche Ausführung, wird das Visier auf das Problem gerichtet und man entscheidet sich für seine persönliche Vermeidungsstrategie.

Sind deine Denkmuster noch aktuell

Das Schlimme daran ist, wir könnten uns sofort ändern, doch wir vertrauen unserem „bewährten Denkmuster“ mehr, als unseren eigenen neuen innovativen Gedanken. Sprich wir brettern lieber über unsere bekannte „Gedanken-Autobahn“, als das wir neue Wege ausprobieren, die uns möglicherweise schneller und entspannter zum Ziel führen.

Kompliziert wird die Sache noch dadurch, dass es wenig darauf ankommt, ob unser Denken und Handeln tatsächlich auf Erfahrungen in der Realität beruht oder ob wir das nur glauben bzw. immer wieder denken.

Durch intensive Gedanken senden wir immer wieder neuronale Reize aus, die wir dann durch unser Verhalten noch intensivieren, sprich wir sorgen selber für den Ausbau der Trampelpfade in eine „negative“ Gedanken-Autobahn.

Das Schöne daran ist, dass dies natürlich auch für positive Erlebnisse gilt! Unsere positiven Stärken basieren genauso auf diesen Lernmechanismus, nur beschäftigen wir uns so selten damit.

Wenn man Sportler fragt: nenne deine Stärken und Schwächen, so zählen viele erst mal eine Vielzahl von Schwächen auf und überlegen dann längere Zeit über ihre Stärken nach.

Mach dir deine Gedanken bewusst

Daher ist es bereits ein großer Schritt, wenn einem der eigene Denkmechanismus BEWUSST wird, um dann mit dem Problem umgehen zu können. Hier benötigt man Lösungen, die auch neue „ausbaufähige Trampelpfade“ beinhalten. Unsere „alten neuronalen“ Gedankenmuster werden dann Schritt für Schritt durch neue Wege, Lösungen und Gedanken ersetzt.

  • Ich habe hart an meiner Technik gearbeitet, jetzt übertrete ich nur noch selten…
  • Ich konzentriere mich auf das Stehenbleiben und mein Arm bildet ein Team mit meinem Bein und hält den Ball…
  • Ich habe gelernt mich situationsbedingt zu entspannen und nehme mir selbst den Druck vom ersten Abschlag…
  • Ich übe immer wieder die eine bestimmte Trial-Passage, bis ich es schaffe und steigere mich Schritt für Schritt…
  • Was genau passiert bei mir auf KM 35, so dass ich gezielt Strategien und Lösungen ausarbeite …
  • und, und, und…

Häufig ist man so sehr mit dem Problem beschäftigt, das man nicht mal auf die Idee einer Lösung kommt. Hier kann bereits eine gedankliche Veränderung des Fokus von Problem auf Lösung Wunder bewirken.

Verändere den Fokus!