Beherrsche Dich!

Bild commov.de * Artikel Beherrsche Dich!„Ihr seid doch Pfeifen!“ Die Zuschauer toben und Spieler bedrängen die Schiedsrichter auf dem Feld. Ausnahme? Nein, leider nicht! Man könnte nun diskutieren, ob die Schiedsrichterbeleidigungen zugenommen haben und wenn ja, sich die Frage stellen: „Warum?“

Doch eine andere Frage ist viel wichtiger! Wieso können sich manche Sportler einfach nicht beherrschen?! Und das trifft nicht nur die Schiedsrichter, sondern auch die Mitspieler. Häufig wird hier das Argument angebracht: „Es geht um viel!“ Mal ehrlich, glaubst du wirklich, dass es z.B. einen Profi-Fußballer im Moment eines Ausrasters um Geld und Ehre geht?

Ist es nicht eher eine Frage der Disziplin und allen voran der Selbstbeherrschung? Denn egal ob Profi oder Amateur… Es sind immer wieder die gleichen Sportler, die mit sogenannten Ausrastern und Schiedsrichterbeleidigungen auffallen. Die meinen, sie werden immer und überall benachteiligt.

Sicherlich ist das „nur“ ein kleiner Prozentsatz, aber leider nimmt dieser zu und vor allem in der Aggressivität. Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen gehören nun einmal zum Leben dazu, es ist jedoch eine Frage der eigenen Erfahrungen und der damit verbundenen Handlungsfähigkeit, wie man mit solchen Situationen umgeht.

In den seltensten Fällen liegt Betrug vor, denn meistens ist undiszipliniertes Verhalten der Ausdruck schlechte Leistung zu kompensieren. Kein Schiedsrichter der Welt kann für verschossene oder verworfene Bälle, vergebene Chancen, eigene Fehler etwas dafür, oder?

Viele Sportler sind nach den Spielen und nach etwas Abstand auch einsichtig und kritikfähig, jedoch bei so manchen wird häufig das Klischee bedient, das man halt so ist, wie man ist… Das mag von der Sache her richtig sein, das hat jedoch wenig mit Professionalität und vor allem mit Souveränität zu tun.

Wer sich nicht beherrschen kann, schwächt als erstes sich selbst! Denn in diesem Moment ist der Fokus nur auf den „bösen anderen“ gerichtet und dieser Blick versperrt den Zugang für eine eigene zielorientierte Handlung im Wettkampf. Wer nur mosert und motzt, zieht andere mit und schwächt sich selbst und andere!

Jeder ist für sich selbst verantwortlich! Wer sich dieser sportlichen Herausforderung stellt, kann den Fokus auf seine sportliche Leistung richten und ist somit lernfähiger und souveräner im Umgang mit schwierigen Situationen. Sicherlich gibt es Sportler, die das besser können als andere, doch – wie gesagt – jeder ist für sich selbst verantwortlich!

Es ist daher die Frage, ob man den bequemen Weg geht und sich nicht beherrscht und bei jeder fraglichen Situation aus der Hose schnippt oder ob man lernt, solche Situationen zu meistern. Verhalten ist kein Charakterzug, sondern über Jahre erlerntes Wissen, das man je nach eigenem Kenntnisstand immer wieder anwendet.

Negativ wie positiv! Es liegt also an jedem selbst sich zu beherrschen!
Bist du immer Herr/Frau der Lage?