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Golf-Tagebuch: Clubmeisterschaften 2014 in Hilzhofen

Bild commov.de * Artikel Sieht man Dich?!Jedes Jahr aufs Neue… Clubmeisterschaften in Hilzhofen und die Frage: „Soll man sich das wirklich antun?“ Samstag und Sonntag früh aufstehen, um ein Golf-Turnier zu spielen? Ja, weil es einfach Spaß macht seinen eigenen Schweinehund zu überwinden und man sich durch das Zählspiel einer neuen Herausforderung stellen muss.

Zählspiel = die gnadenlose Auswertung seiner eigenen Spielweise, d.h. jeder Schlag muss bis zum Ball im Loch gezählt werden. Ich erinnere mich noch mit Grausen an letztes Jahr, wo ich von einer Bahn mit 12 herunter gegangen bin. In der Summe kann das dann für einen Golfer ganz schön peinlich werden.

Nun gut, frei nach dem Motto: „no risk – no fun!“, startete ich am Samstag um 9:30 Uhr mit einem absolut angenehmen 3-Flight in die Runde. Ich war mental gut vorbereitet und körperlich fühlte ich mich auch OK. Doch das „Denken und das Tun“ sind manchmal leider zwei unterschiedliche Dinge.

Erster Abschlag – Treffer in die Hecke, sprich ich ging bereits mit einer 8 zur nächsten Bahn. Wieder schlechter Abschlag und wieder acht bei der nächsten Bahn. Völlig von der Rolle, musste ich mich erstmal sortieren und mich wieder mental auf die Spur bekommen. Innerhalb von Minuten habe ich mich selbst komplett mental eliminiert und das ärgerte mich am meisten.

Ich dachte, ich hätte mich soweit psychisch stabilisiert, doch durch meine „negativen Grübelspiralen“ und die Suche nach den Gründen hierfür, habe ich mich selbst blockiert. Die logische Konsequenz waren einfach nur schlechte Schläge und ein zu hoher Score. Doch hadern hilft hier bekanntlich wenig, denn irgendwie musste ich das Turnier überstehen.

Während beim Stableford die Bahn bewertet wird, werden beim Zählspiel alle Schläge addiert. Folglich hilft nur eines: sich auf jeden neuen Schlag zu konzentrieren! Gottseidank, hatte ich im Laufe des Spiels immer mehr gute Schwünge und Schläge, so dass ich mich daran motivieren konnte.

Auf der Bahn 7 in Hilzhofen hatte ich wieder einen schlechten Abschlag, dann einen mehr oder weniger guten zweiten Schlag und dann kam beim nächsten Schlag dieses „Blobb“, für das jeder Golfer jeden schlechten Schlag vergisst.

Ich hatte aus einer schlechten Hanglage den Ball mit meinem 5er-Eisen optimal getroffen und der Ball lag am Vorgrün. Ich bin zwar immer noch mit einer sechs von der Bahn, aber ich hatte meine Ruhe und meinen Schwung wieder.

Was danach kam, erscheint mir im nach hinein immer noch suspekt und ein Stückweit hadere ich mit mir selbst. Denn danach spielte ich bis auf die Bahn 14 mein absolut bestes Golf, d.h. auf den zweiten 9-Löchern spielte ich sechsmal Par. Was war passiert?! Ich konzentrierte mich ausschließlich auf mein nächstes Ziel und meinen Golfschwung. Alles andere blendete ich aus! Ergebnisse, mögliche Hindernisse, negative Gedanken, und, und, und …

Das ist mir bis auf die Bahn 14 gelungen und auch das hatte seine Gründe. Meine Flight-Partnerinnen motivierten mich nach einer 4-Serie so weiter zu spielen. Doing und schon war ich wieder im negativen „Ergebnis-Modus“! Ich – einzig und allein ich – war mit dieser gut gemeinten Äußerung überfordert und ich verlor kurzzeitig wieder meine Ruhe und Gelassenheit.

Doch wer gut spielt, kann immer wieder gut spielen und das habe ich dann auch getan. Schlechte Schläge abhaken, Spaß am Spiel haben, sich gemeinsam mit dem super angenehmen Flight über die guten Ergebnisse aller erfreuen und den Tag genießen. Bis auf die ersten 9-Löcher – ein für mich – perfekter Golf-Tag.

Clubmeister sind verdient andere geworden, das war und ist nie mein Ziel gewesen, dafür fehlt mir einfach die Konstanz. Mir war und ist es wichtig, nach meinen Möglichkeiten mein bestes Golf zu spielen und die Erkenntnis… Du kannst dich optimal vorbereiten, doch viel wichtiger ist es zu wissen, wie man mit negativen Gedanken im Turnier umgeht, so dass diese das Spiel beflügeln und weniger blockieren.

Let´s swing and have fun!

PS: Mein herzliches Dankeschön nochmals an meine zwei super Flight-Partnerinnen! Klasse Turnier gespielt! 🙂