Golf-Tagebuch: Nein, Golf macht nicht immer Spaß

Bild commov.de * Artikel Golf-Tagebuch: Nein, Golf macht nicht immer SpaßWieso tut man sich das an einem Samstag früh um 10:30 Uhr bei ca. 5 Grad an? Extra aufzustehen und bei der Kälte den Schläger zu schwingen? Wahrscheinlich der berühmt berüchtigte Sportsgeist und das Motto: „Nur die Harten kommen in den Garten oder eben auf dem Golfplatz…!“

Nein, dieses Jahr war definitiv nicht mein Golf Jahr! Man konnte dieses Jahr klassisch unter „zwischen Genie und Wahnsinn“ einordnen, wobei der Wahnsinn eindeutig überwiegt und die wenigen Glücksmomente einen davon abhalten, den Schläger in die Ecke zu schmeißen.

Neue Schläger und dadurch längere Weiten, Probleme im Kurzspiel und auf dem Fairway, ähneln gerade einem Glücksspiel und man weiß nie, was dabei letztendlich bei meinem Golfspiel herauskommt. Doch das ist GOLF! Daher ziehe ich meinen Hut vor jedem, der in einem Turnier konstant gute Leistungen zeigen kann, denn dieser hat sich dies „hart“ erarbeitet, ist ein Naturtalent oder eben beides.

Sicherlich bin ich nicht untalentiert, doch die Auseinandersetzung mit Technik und vor allem mit dem mentalen Aspekt des Golfspiels, lässt mich zuweilen so manches Mal verzweifeln. Als „Aktion-Sportler“ ist jedoch genau dies meine persönliche Herausforderung!

Und das bedeutet für mich: in meine sogenannte Körper-Mitte zu gelangen, in Ruhe und entspannt den Schläger „fallen“ zu lassen und dabei locker, lässig den Ball zu treffen, so dass dieser möglichst mit wenigen Schlägen 18 Mal ins Loch fällt. Dabei ca. 7 km zu laufen und mich permanent mit meinem eigenen Kopf-Kino auseinanderzusetzen und meine negativen Gedanken in „Schacht“ zu halten.

Nein, Golf kann Spaß machen, macht es aber nicht immer! Doch das ist gerade der Reiz für mich, sich diesen Golf-Dämonen zu stellen und in den sogenannten Golf-Modus auf Abruf schalten zu können. Folglich den Schalter bewusst umzulegen und in diesem Moment mit einem klaren Ziel in Ruhe den Ball zu treffen. Egal mit welchem Schläger und von welcher Lage…

Hierzu bedarf es allen voran eine vernünftige Golftechnik, die man im Kopf visualisieren können sollte. Mittlerweile weiß ich, wie ein guter Golfschwung bei mir aussehen sollte, doch bereits eine Schieflage beim Stand oder eine Balllage im tiefen Gras, kann dieses Bild ins Wanken bringen. Folglich fehlen mir hierzu Erfahrungen, positive Erfolgserlebnisse und einfach Training.

Jedoch genau diese drei Dinge, wie Erfahrung, Erfolg und Training, brauchen Zeit und sind logischerweise voneinander abhängig. Ich habe dieses Jahr für meine Verhältnisse viel Golf gespielt, viele Fehler gemacht, falsche Entscheidungen getroffen und dennoch viel gelernt.

Es ist für mich weniger wichtig, ob ich mein Handicap verbessert habe, es ist viel wichtiger, was ich für die nächsten Turniere im nächsten Jahr daraus gelernt habe. Ob ich es schaffe, meine Technik zu stabilisieren und meine Golf-Dämonen zu Freunden mache… 🙂

Jedes Turnier, jede Platzrunde ist eine neue Chance und ich entscheide, ob ich Spaß und Freude daran habe oder nicht!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen fröhliche Winter-Golf-Runden und für die neue Saison Ruhe und Gelassenheit!

Golf kann man nicht gewinnen, Golf kann man nur spielen…!