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Grübel- oder Erfolgsspirale?

Als Coach oder Trainer weiß man für gewöhnlich, wie es besser zu machen wäre, oder? Dennoch vermag es eine gehörige Portion Überzeugungskunst, damit der eine oder andere Sportler überhaupt anfängt über seine „mentale Stärke“ oder Schwäche nachzudenken. In der Zusammenarbeit mit einem Einzelsportler ist das für gewöhnlich kein Problem, denn dieser ist selbst für seine Ergebnisse verantwortlich.

In einem Team dagegen ist es schon schwieriger sich konstruktiv mit diesem Thema „mentales Training“ auseinanderzusetzen. Gerne wird hier allzu oft die Verantwortung an den Trainer und die Mitspieler weitergegeben. Außerdem gibt es schließlich wichtigeres, wie Technik, Kondition und Taktik zu trainieren…

Stimmt, diese Bereiche sind nun mal die Grundlagen für den sportlichen Erfolg, jedoch der Kopf zwischen den Schultern gehört „leider“ auch dazu. Wer in seinem Leben wirklich etwas verändern möchte, braucht Disziplin, Mut und die Offenheit etwas Neues auszuprobieren.

Das Leben ist in jeder Generation einfach oder schwierig, alles eine Frage der Betrachtung, doch was machen wir jeweils daraus? Keiner möchte Kriege erleben, doch Millionen von Menschen erleben dies tagtäglich. Wir Menschen sind Naturkatastrophen, Hunger und Krankheit ausgesetzt und meistern die unterschiedlichsten Aufgaben mehr oder weniger und schaffen es irgendwie durchs Leben zu kommen.

Im Gegensatz zu einer existenziellen Bedrohung sind unsere sportlich mentalen Probleme „nur“ eine kleine Herausforderung und doch schaffen es nur wenige Sportler sich genau mit dieser Herausforderung „bewusst“ auseinanderzusetzen. Hierzu bedarf es Mut sich den eigenen Schwächen zu stellen und die Lösungen als stetigen Prozess anzuerkennen.

Möglicherweise ist es schwierig herauszufinden, welche „mentalen Tricks“ zu einem passen und wie man das „mentale Training“ täglich in den eigenen Sportler-Alltag integriert. Hierzu gibt es keine 100 %igen Tipps, denn häufig ist der Weg das Ziel. So wie sich Techniken und Materialen im Laufe der Zeit verändern, so verändern sich auch Gedanken und Situationen. Doch gerade auf die gedankliche Flexibilität kommt es an!

Durch die Vielzahl von Möglichkeiten und Informationen sind viele mehr mit der Auswahl beschäftigt, anstatt mit dem TUN. Es könnte ja noch etwas Besseres kommen! Und das nächste Mal machen wir sowieso alles besser. JAWOHL! So vergeht die Zeit und wieder ist eine Saison vorbei. Eine Saison mit verpassten Möglichkeiten und Chancen…

Doch gerade das Meistern von unterschiedlichen Situationen ist die „hohe mentale Kunst“. Du als Sportler benötigst eine Handlungsbasis, die es dir ermöglicht auf verschiedene Herausforderungen bewusst und nach deinen Möglichkeiten zu handeln. Dies kann gestern im Training anders sein als heute im Wettkampf, jedoch genau diese „Flexibilität im Denken“ brauchst du um souverän mit deinen „Grübelspiralen“ und negativen Gedanken umzugehen.

Was genau stärkt deshalb dein Selbstvertrauen? Was genau tust du gegen negative Gedanken? Wie gehst du mit Misserfolg um? Was sind deine positiven Gedanken-Pfosten, die dich in schlechten Momenten über Wasser halten?

Was tust DU aktiv gegen Deine negativen Gedanken?!