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Handballcamps und mehr

Nach vielen, vielen Handballcamps durfte ich so manche Erfahrungen sammeln und wenn man glaubt, es kann nichts mehr Neues kommen, wird man bekanntlich doch überrascht …

Was mich jedes Mal aufs Neue betroffen macht, sind Kinder mit einer extrem aggressiven Art gegenüber ihren Mitspielern. Sobald das Verhalten eines anderen nicht mehr für das Kind zu meistern ist, ist körperliche Aggressivität die Folge. Gottseidank passiert hier wenig, weil Trainer für gewöhnlich sofort eingreifen.

Doch sind solche Kinder in Camps eine echte Herausforderung! Herausforderung dahingehend, dass „verhaltensauffällige“ Kinder mehr Aufmerksamkeit erhalten und manchmal auch einfach sofort in eine gedankliche Schublade gesteckt werden, die dem Kind nicht gerecht wird. Hinzukommt, dass viele Kinder es einfach nicht mehr gewohnt sind, mehrere Tage hintereinander Sport zu machen.

Die Leistungsfähigkeit der Kinder verringert sich daher jeden Tag und erhöht somit auch das Aggressionspotenzial. Dadurch ist es eine große Herausforderung für das Trainerteam, die Kids jeden Tag individuell wertschätzend auf ihrem Niveau abzuholen. Angefangen vom Träumer, Stotterer, ängstlichen oder aggressiven Kind bis hin zum Überflieger.

Es braucht einen disziplinarischen Rahmen, in dem sich alle angst- und wertfrei bewegen dürfen. Ziel eines Camps sollte daher auch immer das Vermitteln von Werten, Regeln und vor allem das vielzitierte Credo „ich bin ok – du bist ok!“ sein. Gerade diese wertschätzende Art und Weise öffnet Tür und Tor für eine positive Entwicklung.

Entwicklung braucht Zeit

Wer z.B. keine Zeit für ein stotterndes Kind hat, der vermittelt dem Kind und den anderen Kindern „Schwäche“ und wir wissen, dass diese Schwäche in den meisten Fällen gnadenlos ausgenutzt wird. Traurig aber wahr!

Ebenso können sich manche Trainer ihre Ironie und Sprüche sparen, denn zwischen den Zeilen zu lesen und die Aussage im richtigen Kontext zu bewerten, fällt uns Erwachsenen zuweilen schon schwer. Wie soll das ein Kind bzw. Jugendlicher werten, dem hierzu jegliche Referenzerfahrung fehlt? Schwierig, oder?!

Daher ist es hilfreich mit konkreten Regeln gegenüber den Kindern zu kommunizieren, diese Regeln gelten für alle im Team. Und sollte jemand gegen die Regeln verstoßen so hat dies Konsequenzen, ohne Wenn und Aber! Bei manchen Camps läuft das von alleine und bei manchen Camps muss man ein bisschen „nachhelfen“ …

Ziel und Fokus bleibt jedoch immer der Spaß am Sport für ALLE Beteiligten, egal ob Kids oder Trainer. In diesem Sinne viel Spaß auf den Camps, egal in welcher Sportart!

PS: Lust auf Handballcamps? Dann besuche uns in der talentschmiede.info

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