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Heim- oder Auswärtsspiel

Heim- oder Auswärtsspiel * Bild commov.deDie Fußball-Bundesliga gibt uns jedes Wochenende immer wieder tolle Beispiele für Interpretationen von Erfolg und Niederlage. Momentan hat der 1. FCN mal gerade 3 Punkte auf dem Konto und diese Punkte auch noch jeweils mit Unentschieden in der Fremde geholt. Dagegen gibt es Mannschaften, die sind daheim wie z.B. Kaiserslautern fast nicht zu bezwingen?

Woher kommen diese Definitionen von Heim- und Auswärts-Mannschaft? Man sollte eigentlich meinen, dass man Wettkämpfe oder Spiele zuhause leichter gewinnen kann als auswärts. Doch die Realität belehrt uns jedes Wochenende eines besseren …

Denn für die eine Mannschaft bedeutet ein Heimspiel „Rückhalt und Stärke“, für eine andere Mannschaft kann dies wiederum zur „Belastung“ werden. Die Grundlage jedoch für den Wettkampf ist überall die gleiche! Ein Feld mit den gleichen Maßen, sei es beim Tennis, Tischtennis, Hockey, Handball, Fußball, Squash und, und und …

Andere Sportarten haben es da schon schwerer, denn die äußeren Bedingungen sind nie gleich, sei es beim Biathlon, Skifahren, Fahrradfahren, Golfen, segeln usw. Und doch spielen wir immer wieder das gleiche Spiel. Was macht also den Unterschied aus? Sicherlich spiele ich auf einem Platz, wo ich gute Erinnerungen damit verbinde lieber, als auf einem Spielfeld, wo ich nur verloren habe. Die Sportart bleibt dennoch die gleiche.

Daher sollte der Sportler lernen, egal ob Einzel- oder Mannschaftssportler, sich von den äußeren Bedingungen unabhängig zu machen. Das hat viel mit Fokussierung auf den eigentlichen Wettkampf zu tun. Es ist sicherlich beeindruckend das erste Mal vor einem ausverkauften Haus z.B. „auf Schalke“ zu spielen. Dennoch ist es hilfreich sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren und die Umgebung außerhalb des Spielfeldes auszublenden.

Sportlern passiert häufig, dass sie schon durch äußerliche Stimmungen verunsichert in den Wettkampf gehen. Bedingt durch diese Unsicherheit, dann einige Misserfolge erleben und um diese zu kompensieren sich dann mit „Gott und der Welt“ anlegen. Statt dann spätestens hier STOPP zur „Grübelspirale“zu sagen und den Notfallplan auszupacken, gerät man immer tiefer in den negativen Gedankenstrudel.

Viele Mannschaften werden hervorragend auf die gegnerische Mannschaft eingestellt, jedoch vergisst man gerne die äußeren Umstände zu erwähnen und wenn, dann werden diese Umstände lapidar mit wenigen Sätzen abgetan.

  • Ihr wisst ja, da sind ziemlich viele Zuschauer
  • Lasst euch nicht von den schimpfenden Zuschauern aus der Ruhe bringen
  • Passt auf, da sitzen die Zuschauer am Rand, die können euch schon mal stolpern lassen
  • Die Trommeln sind ziemlich laut, man versteht sein eigenes Wort nicht, macht Zeichen für Spielzüge aus
  • Der Platz ist ziemlich eng und an bestimmten Stellen schwer zu spielen
  • Und und und …

Klar, wenn man jetzt so darüber nachdenkt, alles kein Problem, oder? Doch wenn man mit einer verständlichen Nervosität in den Wettkampf geht, dann ist man vorrangig mit sich selbst und seiner Leistung beschäftigt. Wenn dann noch massive Einflüsse von außen kommen, kann eine Überforderung sehr schnell auftreten. Was liegt da näher sich mit diesem Thema mental auseinanderzusetzen?!

Man kann sicherlich solche Situationen nur schwer im Training 1:1 umsetzen, aber man kann im Training

  • Mögliche Probleme explizit ansprechen und dementsprechende Lösungen einfordern
  • Unter den bekannten Bedingungen – soweit wie möglich – trainieren
  • Die mögliche Situation mental im Kopf immer wieder „trainieren“

Letztendlich entscheiden wir als Sportler, wie wir mit den Bedingungen umgehen und zurechtkommen, sind wir gut vorbereitet oder warten wir mal ab was passiert?

Hast du immer ein Heimspiel?