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ICH oder WIR?

Bild commov.de * Artikel ICH und WIR?Mannschaftssport ist eine bekannte komplexe „Angelegenheit“. Im Gegensatz zum Einzelsportler muss man als Mannschaftssportler auch im Team seine Leistung abrufen können. Folglich hat eine eigene schlechte Leistung auch immer Konsequenzen für die Mannschaft.

Logisch denkt nun jeder! Doch – wie gesagt – die Angelegenheit ist so einfach nicht… Wieso funktionieren manche Teams besser als andere? Wieso können so manche gute Sportler in guten Teams ihre Leistung nicht abrufen. Oder wieso wachsen manche eher durchschnittliche Sportler in einer Mannschaft über sich hinaus?

Ob man es glaubt oder nicht… Jeder Sportler braucht seinen „Platz im Team“. Der Führungsspieler als Führungsspieler, der Wasserträger als Wasserträger, der Trainer als Trainer, der Mitläufer als Mitläufer, usw. Das hat weniger mit Hierarchien zu tun, sondern mit klaren Team-Strukturen.

Sobald einer oder einige Team-Mitglieder die Strukturen „verlassen“ kann es zu Turbolenzen kommen, insbesondere in Stresssituationen, wie z.B. im Abstiegskampf oder auch um den Kampf um eine Meisterschaft. Welche Sichtweisen können daher das Team beeinflussen?

  • Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung
  • andere Zielvorstellungen oder fehlende definierte Ziele
  • unterschiedliche Vorstellungen von Spieltaktiken
  • mangelnde Kommunikation zwischen Trainer und Spielern
  • unterschiedliche Wahrnehmung der eigenen Leistung (Eigenbild/Fremdbild)
  • „falsche“ Rolle im Team (Wasserträger will Führungsspieler sein)
  • fehlendes eigenes Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen im Team
  • und, und, und…

Jeder sollte für sich selbst klar definieren welchen Part er als Individuum im Team übernehmen möchte, so dass sich das Team „bewusst“ über die eigene Team-Struktur ist. Diese Struktur ist jedoch kein in Beton gemeißeltes Statement, sondern ein sich dauernd veränderndes – an die Situation – angepasstes Verhalten.

Wenn z.B. ein sogenannter Führungsspieler einen schlechten Tag hat, so müssen andere dafür einspringen, weniger im Sinne einer Vertretung sondern zum Zwecke des Ziels, nämlich das Spiel zu gewinnen. Einfach ausgedrückt: Wenn jeder Sportler seinen individuellen akzeptierten Platz gefunden hat, so kann er aus dieser gewonnenen Sicherheit andere „Aufgaben“ übernehmen.

Die Basis hierfür ist daher… Jeder Sportler im Team hat eine realistische Selbsteinschätzung, das bedeutet das persönliche Eigenbild und Fremdbild ist weitgehend identisch. Umso mehr diese Bilder auseinanderklaffen, umso schwieriger wird es im Team seinen „Platz“ zu finden, egal auf welcher Position (Sportler, Trainer, Betreuer, Physiotherapeut, usw.). Diese Betrachtungsweise ziehen folglich weitere Fragen nach sich:

  • Was ist für dich wichtiger? Das ICH oder das WIR?
  • Kann ich mit meiner momentanen Leistung mein Team erfolgreich unterstützen?
  • Bin ich zufrieden mit meiner „Rolle“ im Team?
  • Wie kommuniziere ich meine „Rolle“ im Team?
  • Bin ich bereit alles in meiner Machtstehende zu tun, um mich zu verbessern?
  • Was kann ich für meine Mannschaft tun?
  • Und, und, und…

Mannschaftssport ist anstrengend und zuweilen schwierig, jedoch genau aus diesem Grund ist es umso bereichernder, wenn man gemeinsam Situationen meistert und erfolgreich ist. Denn gerade das erfolgreiche ICH im WIR macht einen Teamplayer aus!

Bis du mehr ICH oder WIR?