Mehr Zeit für Kinder * Bild talentschmiede.info

Mehr Zeit für Kinder

Mehr Zeit für Kinder * Bild talentschmiede.infoDie Zeiten ändern sich und manche Situationen sind nicht wirklich besser geworden! Dennoch wäre es jetzt müßig darüber zu diskutieren … Doch Kinder- und Jugendarbeit im Verein ist in den letzten Jahren erheblich schwieriger geworden. Gründe gibt es viele davon:

  • Das ehrenamtliche Engagement von Erwachsenen und Jugendlichen aus Zeitmangel wird immer weniger …
  • Durch den Nachmittagsunterricht an den Schulen fehlen Trainingsmöglichkeiten im Verein …
  • Veränderung der Lebenssituation der Kinder bei Trennung der Eltern

Durch mein jahrelanges Engagement im Verein, bekomme ich die gesellschaftlichen Veränderungen hautnah mit. Viele Situationen und Herausforderungen kann man durch eine andere Struktur auffangen, jedoch nicht die Lebenssituation mancher Kinder und Jugendlichen.

Erst in letzter Zeit wurde mir bewusst, vor welchen Herausforderungen teilweise „Scheidungskinder“ stehen. In vielen Familien ist das Wochenende klar geregelt, d.h. das Kind ist entweder bei Vater und Mutter. Doch was macht das Kind, wenn eines der Eltern weiter weg wohnt oder jeweils Vater oder Mutter kein Interesse am Sport hat?

Viele Eltern regeln das sicherlich im Sinne ihres Kindes. Doch leider gibt es immer mehr Ausnahmen, wo die Bequemlichkeit oder manches Mal auch Desinteresse eines Elternteils über die Teilnahme am Wettkampf ihres Kindes entscheidet. Die Leidtragenden sind die Kinder, die ihren Sport machen möchten, aber sich den Entscheidungen der Eltern unterordnen müssen.

Kein Trainer dieser Welt und auch ich nicht, haben dies negativ zu bewerten, weil keiner die Hintergründe der jeweiligen Familien kennt. Dennoch fällt auf, dass die Zahl der engagierten Eltern im Verein rückgängig ist. Sicherlich, die Eltern engagieren sich für ihre Kinder, doch zu mehr fehlt häufig die Zeit.

Und wenn man dann noch alleinerziehend ist, setzt man andere – völlig verständlich – Prioritäten. Zeit ist mittlerweile Mangelware geworden! Und der Rest der Zeit ist gut gefüllt mit Elternabenden, Chauffeur-Diensten für die Kinder und mit Verlaub dem eigenem Leben.

Doch wir brauchen wieder mehr Eltern, die sich in den Vereine engagieren, als Vorbilder für die Kinder! Oder zumindest Eltern, die das sportliche Engagement ihrer Kinder unterstützen. Vielen Trainern wäre schon geholfen, wenn Betreuertätigkeiten von Eltern übernommen werden. Oder ganz banal … wenn Eltern gemeinsam mit ihren Kindern zu den örtlichen Sportveranstaltungen gehen.

Wo sind die Eltern und Kinder am Wochenende, wenn Sport in der Halle oder auf dem Fußballplatz geboten ist? Dies ist sicherlich provokativ formuliert, doch unsere Gesellschaft verändert sich gerade in dieser Hinsicht zum Negativen!

Vielleicht wäre es daher ein neuer Ansatz, wenn Firmen ihre Mitarbeiter am Nachmittag für die Kinder- und Jugendarbeit im Verein freistellen, anstatt Geldbeträge zu sponsern …

Es gibt viele Ansätze, aber bitte lasst uns endlich darüber reden!