Golf-Tagebuch: Mein geliebter Feind

Golf-Tagebuch: Mein geliebter Feind

„Ein Golfer hat mehr Feinde als jeder andere Sportler:
Vierzehn verschiedene Schläger, achtzehn unterschiedliche Löcher, um ihn herum Sand, Bäume, Gras, Wasser und andere Spieler. Und weil das Spiel zu allem Überfluss zur Hälfte von der mentalen Stärke abhängt, ist er sein schlimmster Feind.“

Dan Jenkins
US-Amerikanischer Autor

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Wie war! Golf ist wohl einer der wenigen Sportarten, wo Unkonzentriertheit und schlechte Technik sofort „bestraft“ wird. Ich erlebe dies immer wieder auf der Driving Range und natürlich auf dem Golfplatz. Nur so mal eben ein paar Bälle abschlagen… Dies gilt möglicherweise für gute Golfer, jedoch für Anfänger wie mich, da geht das mal gar nicht!

Ich finde es immer wieder spannend mich selbst zu reflektieren. Da steh ich nun auf der Driving Range und nehme mir vor jeden Ball konzentriert und mit guter Technik abzuschlagen, schon machen mir meine Gedanken einen Strich durch die Rechnung! Übrigens schon gewusst, das wir ca. 60.000 Gedanken am Tag haben? Und sicherlich sind nicht alle dieser Gedanken wirklich positiv, oder?

Golf der ewige Kampf

Als „Anfänger“ kämpft man ja bereits mit seiner Technik. Nun kommen auch noch die Gedanken, die einen ungewollt aufhalten. Man erinnert sich z.B. an die schlechte Serie vom letzten Mal oder denkt an das was man noch alles nach dem Golfen erledigen muss, sprich die „Wuselei im Kopf“ ist groß und die Konzentration auf das Wesentliche verliert sich im Allerlei.

Dies kommt immer wieder vor und ist auch kein Beinbruch, d.h. Gedanken sind ja völlig normal! Es ist jedoch wichtig, die Gedanken auf die richtige Bahn oder in die richtige Richtung zu lenken! Das sollte man sich bewusst machen, um dementsprechend „gedanklich“ entgegenlenken zu können.

Was kann ich also machen, wenn meine Gedanken spazieren gehen oder mich schlimmstenfalls immer an negative Golf-Erlebnisse erinnern und demnach „runterziehen“? Ruhe bewahren und sein persönliches „Hilfe-Programm“ starten!

Wie kann nun so ein Hilfe-Programm aussehen?

Das muss jeder für sich ausprobieren, gedanklich installieren und natürlich auch immer wieder anwenden. Denn Übung macht den Meister! Mögliche Hilfe-Programme wären z.B.:

  • Genügend Zeit einplanen, so dass man ohne Hektik am Golfplatz oder auf der Driving Range ankommt. Falls es dennoch hektisch wird, für sich ein „persönliches Ruhe-Ritual“ installieren, z.B. ein Minute tief durchatmen oder sich kurz hinsetzen und etwas trinken oder aber auch einen bestimmten ruhigen Schlag (putten, chippen, usw.) zum Einspielen üben… „Runter kommen und den Kopf frei machen!“
  • Eine persönliche Vereinbarung mit seinen Gedanken treffen. Frei nach dem Motto, wenn ich diesen Platz betrete ist Funkstille was gedanklich meine Arbeit, meine Familie, meine Beziehung usw. betrifft. Verlasse ich diesen Platz wieder, dann „freie Bahn“ für meine Gedanken! Diese Vereinbarung schriftlich auf einen Zettel notieren und als Erinnerung z.B. ins Auto sichtbar neben das Golf-Bag legen.
  • Während des Golfens, wenn es mal nicht so läuft, sich immer wieder daran erinnern: „Der nächste Schlag ist der Wichtige!“ Häufig sind wir so mit unseren negativen Gedanken beschäftigt, dass wir vor lauter Ärger den nächsten Schlag „versauen“ und unsere Grübelspirale ihren Weg nach unten antritt. Wir erfüllen unsere „eigenen negativen Erwartungen“, sprich die „selbst erfüllende Prophezeiung“ schlägt gnadenlos zu und WIR haben uns selbst dahin gebracht, oder?!
  • Und, und, und…

Es ist spannend sich mit der Art und Weise seiner negativen sowie positiven Gedanken auf dem Golfplatz oder im Training auseinanderzusetzen! Vor allem welchen Einfluss diese Gedanken auf unser Handeln haben können.

Gedanken abschalten – bewusst golfen

Wenn einem dies bewusst geworden ist, so kann man häufig einfach und schnell darauf reagieren und den einen oder anderen Gedanken „bewusst“ sofort abschalten. Denn wir alle wissen, ein freier Kopf kann Berge versetzen oder Spiele gewinnen…

Falls mich also jemand sieht, das ich tief durchatme oder einfach den Abschlag verlasse, dann sortiere ich meine Gedanken und starte mein „pHP (persönliches Hilfe-Programm)“!

In diese Sinne bis bald auf der Driving Range oder am Golfplatz
und natürlich ein GUTES SPIEL…