Bild commov.de * Pilze oder Sterne

Pilze oder Sterne

Bild commov.de * Pilze oder SterneWer kennt das nicht …?! Talentierte Spieler, deren sportlichen Anlagen jeden Trainer und Mitspieler begeistern, doch so manches Mal auch zur Verzweiflung bringen. Ganz zu schweigen von dem Umgang mit solchen Spielern, der häufig einem Lauf mit einem rohen Ei über glühenden Kohlen gleicht.

Talentierte Spieler gibt es viele … doch nur wenige schaffen den Durchbruch, d.h. ihr Können gezielt im Wettkampf gewinnbringend ein- und umzusetzen. Folglich Talent reicht auf Dauer nicht aus! Um wirklich ein guter und erfolgreicher Sportler zu werden, benötigt man mehr, wie Fleiß, Disziplin, Durchhaltevermögen, Eigenmotivation, Kritikfähigkeit und vieles mehr …

Viele Talente scheitern jedoch beim „Scheitern“! Denn wenn es mal nicht so läuft, zerbrechen diese an ihren eignen Zweifeln und an der vermeintlichen Kritik der Umgebung, sei es durch Mitspieler, Trainer, Betreuer, Zuschauer, usw. Diese Spieler sind schnell an ihrer Körpersprache zu erkennen, introvertiert und den Blick auf dem Boden gesenkt.

„Wer gewinnen will, muss die Sterne am Himmel suchen, weniger die Pilze am Boden!“ lautet daher meine Devise. Vielen Sportlern ist ihr Verhalten bewusst, doch nur wenige wollen wirklich etwas an dieser Situation ändern. Noch schwieriger wird es für den Trainer, der mit solchen Sportlern dementsprechend umgehen muss.

Kein einfaches Unterfangen, weil auch jeder Trainer seine persönliche Geschichte hat und daraus ergibt sich der Umgang mit den Sportlern im Training und Wettkampf. Die Frage was tun? Wer als Sportler als Basis ein mangelndes Selbstwertgefühl hat und viele Vorschläge jeweils als Kritik ansieht, wird nur schwer „mental“ zu erreichen sein.

Sicherlich kann man als Trainer solche Spieler immer wieder „aufbauen“ und „gut zureden“, doch hat dies selten dauerhaften Erfolg und noch gravierender ist die Tatsache, das ist verdammt anstrengend und schwächt den Rest der Mannschaft, zumindest im Mannschaftssport.

Notorische Zweifler fühlen sich oft vom Misserfolg bestätigt und verbinden ihr Können eher mit Glück und Zufall, als mit Talent und Training. Dies ist eine psychische Denkweise, die mit „wohlwollendem“ Zureden selten minimiert werden kann, weil dahinter ganz andere Erfahrungen und Strategien stecken können.

Als Trainer kann man demzufolge solche Sportler selten „psychisch“ erreichen, was also tun? Vorrangig eine Umgebung aufzubauen, wo sich alle Spieler „mental gut aufgehoben“ fühlen. Dies ist folglich verbunden mit klaren Ansagen und konstruktiver Kritik an jeden einzelnen Spieler.

Wir alle kennen Lehrer aus unserer Schulzeit, die streng aber – wie heißt es so schön – gerecht waren. Bei diesen Lehren haben wir im nach hinein „am meisten“ gelernt. Selten stellte dieser unsere Persönlichkeit in Frage, sondern immer das jeweilige Verhalten auch vor der Klasse. Dies war auch die Anregung unser eigenes Verhalten immer wieder zu Hinterfragen und ggf. zu korrigieren.

Wer als Trainer „klare und deutliche Worte“ oberhalb der Gürtellinie spricht, macht sich sicherlich nicht nur Freunde, doch die Hierarchie und der Respekt ist einem damit sicher. Trainer müssen „Führen“! Und dieses Führen ist immer auch gekoppelt mit dem eigenen Anspruch und dem Ziel der Mannschaft oder des Sportlers.

Wenn die Mehrzahl einer Mannschaft zielorientiert vorne in der Tabelle mitspielen möchte, der Trainer jedoch zu viel Zeit in „zweifelnde talentierte Sportler“ investiert, dann können daraus negative Konsequenzen resultieren. Wie immer und überall die Mischung macht den Geschmack!

Jeder hinterlässt Spuren und jeder kann selbst entscheiden ob er anderen Spuren folgt. Aber die Entscheidung dafür oder dagegen muss jeder selbst treffen, mit und ohne Talent! Daher ist es wichtig, egal ob als Trainer oder Sportler …

Welche Sterne möchtest Du vom Himmel holen!