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Sieht man DICH?!

Diese Frage stelle ich mir nun schon seit Wochen… Eingebunden im Alltag mit all seinen negativen und positiven Momenten, fällt es mir immer schwerer die Balance zu finden. Die Balance zwischen den Dingen, die ich tue und den Dingen, die gerne tun möchte.

Doch was will ich eigentlich tun? Woran habe ich Spaß? Wie soll mein restliches Leben aussehen, so dass ich glücklich und zufrieden bin? Muss ich das hier wirklich tun? Nein! Kein Mensch zwingt mich zu irgendetwas. Ich mache alles freiwillig, selbstbestimmt und ich bestimme selbst über meinen Gemütszustand.

Diese Erkenntnis ist wenig neu, macht aber die Angelegenheit noch komplizierter… Denn wie erkenne ich, was ich wirklich will und wie ändere ich meinen Gemütszustand? Durch die tägliche Arbeit mit meinen Zielen, musste ich feststellen, dass ich schon viele Tätigkeiten tue, die mir Spaß und Freude bereiten, doch das Umfeld passt leider nicht dazu.

Denn es kann zuweilen schwierig werden, wenn man negative Situationen sehr schnell erkennt, diese ändern will und voller Ideen dafür steckt, jedoch mit Menschen zusammenarbeitet, die sich eher durch „verwalten“ anstatt zu handeln, auszeichnen. Konflikte sind hier logischerweise vorprogrammiert und ich bin kein Mensch, der diesen Schwierigkeiten aus dem Weg geht.

Leider hat mich die Erfahrung gelehrt, gute Ideen & Taten sind nicht immer erwünscht, insbesondere wenn sie ein System und somit die Komfortzone eines Menschen berühren. Jeder möchte gerne erfolgreich und glücklich sein, doch nicht jeder ist dafür bereit, seine Komfortzone zu verlassen und etwas an der bisherigen Situation zu ändern.

Wir alle wollen schnellen kurzfristigen Erfolg! Fünf Kilo in einer Woche, 1.000 € Zusatzverdienst nach einem Monat, die Goldmedaille in vier Jahren. Doch Verwirklichung von Zielen ist weitaus mehr… Es ist ein Prozess, der sich ggf. über Jahre hinwegzieht. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass erfolgreiche Sportler über 10.000 Trainingsstunden absolvieren müssen, um mit viel Disziplin und Durchhaltevermögen ganz oben zu stehen.

Bei Sportlern und Musikern kann man das noch gedanklich nachvollziehen und man hat eine tolle Ausrede, wenn es nicht klappt, nämlich zu wenig trainiert, mangelndes Talent, die Gegner waren besser, und, und, und… Doch was macht man mit seinen eigenen Lebenszielen? Hier gibt es keine Gegner, höchstens sich selbst. Wenn ich den Kilimandscharo besteigen will, brauche ich kein Talent, sondern Training.

Von was träume ich, was ist mein sehnlichster Wunsch, wie sieht mein Lebensziel aus? Jeden Tag im Hamsterrad meine Runden zu drehen, mir von Leuten ihre Sicht der Dinge aufzwingen zu lassen, mich abhängig von anderen zu machen? Wenn man hier bei allen Punkten JA sagen kann. Wunderbar und weiter so!

Wenn dem nicht so ist… Wie wäre es jetzt mit einem STOPP?! Ich bin die letzten Monaten bewusst und unbewusst häufig zu einem Stopp gezwungen worden, sei es körperlich oder psychisch. Ich habe in den Spiegel gesehen und durfte feststellen, dass viele Dinge – so wie sie sind – einfach nicht mehr in mein Leben passen.

Möglicherweise ist mein Umfeld davon irritiert, möglicherweise bin ich nicht normal, doch was ist heutzutage schon „normal“? Und wer entscheidet überhaupt, was die „Norm“ ist? Wer im Fluss des Alltags mitschwimmt, kann weder Dinge verändern noch ist für andere sichtbar! Ich persönlich benötige keinen Bungee-Sprung oder andere exzessive Sportarten, um mich von der Masse abzuheben und mich selber zu spüren.

Bei mir reicht schon der tägliche Kampf gegen Gleichgültigkeit, Verwaltungszwang und Veränderungsresistenz vieler Menschen. Dies zu erkennen war ein langer und schmerzhafter Prozess, ähnlich eines Marathontrainings. Doch trotz vielfältiger Erfahrungen ist es ein Erfolg, ein Erfolg ohne Trophäen, doch mit viel Stärke für mich selbst.

ICH BIN SICHTBAR und entscheide selbst über mein Leben!
Und DU?!