99 Prozent mehr erlebt

Besser werden 99 Prozent mehr erlebt * Bild commov.deAls begeisterter Sportler hat man seine „persönlichen Helden“, die einen mehr oder weniger sein ganzes Leben lang begleiten. Sportler und Mannschaften, mit denen man „Siege gefeiert“ oder bei „Niederlagen auch mitgelitten“ hat.

Mich haben Steffi Graf, Boris Becker, Thomas Wessinghage, Michael Groß und viele, viele andere Sportler, ein Stück meines Sportlerlebens begleitet. Weniger als Vorbild, mehr als Ansporn immer mein bestes zu geben.

In dem Artikel aus dem Magazin brandeins der Ausgabe „Lebensplanung“, April 2010

Die zweite Halbzeit
Leistungssportler leben in Extremen. Das Karriere-Ende ist für viele wie ein Schock. Der Schwimmer Michael Groß hat ihn überwunden – aber nicht vergessen.

beschreibt der Autor Gerhard Waldherr das „Danach“ von dem herausragenden Schwimmer „Michael Groß“. Ein Satz ist hier – in meinen Augen – besonders bemerkenswert:

“ … Gerade jetzt in Vancouver erlebt man wieder, warum Sportlern der Übergang schwerfällt: Mit 25 oder 30 haben viele so viele extreme Erlebnisse gehabt – mehr als 99 Prozent der Menschen im ganzen Leben.“

Diese 99 Prozent ist die ewig währende Motivation sich über Jahre zu quälen und Entbehrungen auf sich zu nehmen, selbst im Amateursport, denn es sind die eigenen oder die Mannschaftsleistungen und die damit verbundenen „Glücksgefühle“, die das Leben auf Dauer bereichern.

Ich habe oft erlebt, das meine Mitmenschen mit Unverständnis reagiert haben, wenn ich krank Tischtennis oder Handball gespielt habe, wenn ich meine Urlaube immer so gelegt habe, das ich zu den Spielen anwesend war.

Sport als Verpflichtung und Verantwortung

Für einen Außenstehenden „Nicht-Sportler“, der nie Mannschaftssport bzw. Leistungssport betrieben hat, mag dieser „sportlichen Verpflichtung“ eher skeptisch gegenüber stehen. Er hat möglicherweise jedoch auch nie diese 99 Prozent erlebt.

Leider ist diese „Skepsis der Verpflichtung“ auch allgemein ein Trend geworden. Untersuchungen haben ergeben, dass sich Menschen immer mehr an den Volkshochschulen zum Sport einschreiben, als dem Sportverein beizutreten. Die Begründung ist häufig, die zeitliche Verpflichtung und möglicherweise das erwartete Engagement in einem Verein.

Das hat zur Folge, dass wir in den Vereinen umdenken müssen. Einem Spiel zuzuschauen reicht heutzutage nicht mehr aus, d.h. um die Menschen zum Kommen zu bewegen, braucht man schon Spieltage mit Event-Charakter. Dazu benötigt man jedoch wieder viele helfende kompetente Hände. Eine Aufgabe, diese Menschen hierfür zu finden, bedarf es wiederum Menschen mit Überzeugungskraft und Engagement.

Dazu gehören jedoch auch die Sportler! Ich kann als Sportler nicht erwarten vor einem begeisterten Publikum zu spielen, wenn ich selber unmotiviert auf dem Spielfeld umherlaufe und jeden Zuschauer nach dem Spiel aus dem Weg gehe.

Die Menschen wollen unterhalten werden, siehe in den Fußball-Stadien. Heute ausgepfiffen und morgen gefeiert. Das ist in den großen, wie in den kleinen Vereinen so!

Was willst Du für „99 Prozent mehr erleben“ TUN?!