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Golf-Tagebuch: Herbst – Golf

Unverhofft kommt oft oder so ähnlich erging es mir letzten Samstag … Ich wurde kurzfristig zu einem netten Vierer-Flight auf dem Golfplatz in Hilzhofen „eingeladen“. Nach kurzer Überlegung und frei nach dem Motto: „no risk – no fun“ sagte ich zu, um danach ein bisschen ins Grübeln zu kommen.

Wieso? Ich hatte seit Wochen keinen Golfschläger in der Hand gehabt und immer noch erhebliche Probleme mit meinem Schwungarm inkl. Kapselverletzung am Finger. Aber da musste ich jetzt durch! Außerdem war das Wetter einfach zu schön, um nein zu sagen. Also rausgefahren und mich auf der Driving Range mit Ball – Schläger – Schmerzen auseinander gesetzt.

Und?! Es lief überraschend gut! Jetzt stellte ich mir nur die Frage: Abschläge mit 3er-Holz oder doch wieder den Sicherheitsschlag mit 5er-Eisen. Leider lässt man sich ja von anderen immer beeinflussen, so dass ich kurz vor dem Abschlag immer noch gen 3er-Holz tendierte.

Doch siehe da … unser „Jüngster“ schlug ebenfalls mit dem Eisen ab! Die Entscheidung war getroffen 5er-Eisen. Nachdem meine Vorgänger Probleme mit ihrem Abschlag hatten (die Bäume lassen grüßen – Grins), ging ich relativ ruhig an den ersten Abschlag und traf den Ball für mich absolut zufriedenstellend.

Für mich war diese Runde eine mentale Herausforderung, denn mit Flight-Partner mit einem Handicap unter 10 bzw. 18 spielen zu dürfen, kann zuweilen ganz schön stressig sein. Doch wieso verrückt machen? Es ist doch nur ein Spiel und deswegen geht die Welt definitiv nicht unter.

Für den Anfang war ich sehr zufrieden, merkte jedoch, dass ich im Laufe der Runde immer schlechter wurde. Auch wenn es viele nicht glauben wollen, Golf ist anstrengend und ein gutes Spiel kann auch von äußerlichen Faktoren beeinflusst werden, wie

  • Kälte / Kleidung
  • Hunger / Ernährung
  • Flight-Partner / positive Stimmung
  • und, und, und…

Durch die Kälte und Hunger ging mir die Konzentration verloren und somit der lockere Schwung. Golf wird immer noch was die Kondition anbelangt, völlig unterschätzt. Je nach Golfplatzlänge 8-10 km Laufen und bei jedem Schwung hochkonzentriert sein, bedarf einer guten Physis.

Sicherlich kann man das im Laufe der Jahre durch eine stabile Technik kompensieren, doch dafür braucht man Talent und vor allem Training. Das Gute am Golfspielen ist jedoch die Tatsache, dass man mit jedem Golfschlag eine neue Chance hat, sich zu verbessern.

Sicherlich waren bei mir Schläge dabei, die ich mir gerne erspart hätte, doch waren auch viele gute und vor allem – für mich – weite Schläge dabei. Außerdem hatte ich das Glück, dass ich viele hilfreiche Tipps von „Profis“ bekommen habe, die ich zwar nicht gleich umsetzen konnte, mir jedoch gemerkt habe.

Hinzu kommt die wiederholte Erkenntnis: „Ich habe einen guten Golfschlag, einzig und allein fehlt die Konstanz und noch einige technischen Feinheiten in der Umsetzung.“ Das ist Training! Doch viel wichtiger war für mich die mentale Erkenntnis, dass meine momentane „Ball-Ansprache“ für die gewünschte Spiel-Konstanz zu schlecht ist.

Dies hat zur Folge, dass ich zu hektisch und zu schnell abschlage. Hier muss ich daran arbeiten, dass allein durch das Aufsetzen des Schlägers vor dem Ball Ruhe und Entspannung in meinem „Kopf“ einzieht. Da brauche ich einfach mehr Übung und vor allem Geduld in der Umsetzung. Frei nach dem Motto: „Komm in den Flow!“

Es war eine tolle, humorvolle Golf-Runde mit interessanten Erfahrungen und Aussagen oder wie war das mit: „Bei manchen Golfplätzen habe ich eine gewisse Enge im Kopf!“ 🙂

Ich freue mich jedenfalls auf die nächste spannende Runde!